Zum Tag des öffentlichen Diensts

23. Juni 2022

Der heutige 23. Juni ist der Internationale Tag des öffentlichen Diensts. Eine gute Gelegenheit, Departementsvorsteherin Stephanie Eymann drei Fragen zu Dienst und Wertschätzung zu stellen.

Laut Jahresbericht 2021 arbeiten im Kanton Basel-Stadt 11’342 Personen auf 8443 Vollzeitäquivalente in den sieben Departementen. Im JSD sind es 1906 Mitarbeitende auf 1725 Vollzeitäquivalente. Die Bandbreite der Aufgaben, die das Justiz- und Sicherheitsdepartement im Dienste der Bevölkerung erfüllt, ist gross. Noch grösser wird die Palette an Dienstleistungen, wenn alle Departemente berücksichtigt werden. Es drängt sich die Frage auf, was die Bevölkerung überhaupt mit «öffentlicher Dienst» in Verbindung bringt.

Regierungsrätin Stephanie Eymann, Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements, vor dem Kundenzentrum im Spiegelhof.

Regierungsrätin Stephanie Eymann, im JSD gibt es Polizistinnen, Feuerwehrleute und Rettungssanitäter, aber auch sehr viele Zivilangestellte, die nicht ganz so viel Aufmerksamkeit der Bevölkerung geniessen. Ihrer Meinung nach: Womit bringen Einwohnerinnen und Einwohner den «öffentlichen Dienst» am ehesten in Verbindung?
Es gibt den «öffentlichen Dienst» genau so wenig, wie es die «Bevölkerung» gibt. Grundsätzlich zählen Gemeinde-, Kantons- und Bundesangestellte zum öffentlichen Dienst. Vergessen wir nicht, dass wir in unserem Kanton auch zwei Gemeinden haben mit eigenen Gemeindeverwaltungen. Das geht in der Stadt manchmal vergessen. Um auf die Frage zurückzukommen: Jemand mit Kindern wird sich über die Bildungs- und Betreuungsangebote freuen, Spaziergänger am Rhein werden sich an einem schönen Sonntagmorgen über die Arbeit der Stadtreinigung freuen. Es kommt also drauf an, wen und wann man fragt. Dasselbe in unserem Departement: Je nach aktueller Situation und persönlichen Bedürfnissen freut man sich über den Dienst des Zivilstandsamts, der Berufsfeuerwehr der Rettung Basel-Stadt oder der Bewährungshilfe.

Sie sprechen die Vielfalt der Kantonsverwaltung im Allgemeinen und in Ihrem Departement im Speziellen an. Gibt es die typische Kantonsangestellte oder den typischen JSD-Angestellten?
Mit der Vielfalt an Berufsbildern wird auch eine Vielfalt an Personen angesprochen. Deshalb glaube ich nicht, dass man verallgemeinern kann. Meine Erfahrung ist, dass die Identifikation mit der Arbeit bedeutender ist als die Zugehörigkeit zu einem Departement. Wer im Handelsregisteramt arbeitet, im Einwohneramt oder bei der Sanität Basel, sagt kaum, sie oder er «arbeitet beim JSD». Auf Nachfrage sagen Mitarbeitende eher «Ich arbeite im Untersuchungsgefängnis», «im Migrationsamt» oder «bei der Kantonspolizei». Wenn es tatsächlich etwas gibt, das alle Mitarbeitenden eint, dann ist es der hohe Grad an Verantwortungsbewusstsein bei der Arbeit. Mir hat seit meinem Amtsantritt vor rund anderthalb Jahren imponiert, wie dienstleistungsorientiert unsere Mitarbeitenden sind. Und zwar querbeet durch alle Bereiche. Also ganz und gar nicht so, wie es die Klischees von «Beamtenstuben» zeichnen.

Denken Sie, dass der öffentliche Dienst genügend geschätzt wird?
Grundsätzlich glaube ich schon, dass die Bevölkerung den hohen Standard an Dienstleistungen kennt und schätzt. Die Anspruchshaltung wird zwar nicht kleiner, aber das ist gut so – schliesslich stehen wir alle im Dienste der Bevölkerung. Wenn es mal Kritik gibt, muss man gut unterscheiden, wie sie begründet ist. Wer einfach nur über «die Verwaltung» klagt, hat meist keine besseren Argumente. Nach meiner Erfahrung sind unsere Mitarbeitenden sehr interessiert daran, ihre Arbeit zur Zufriedenheit der Bevölkerung zu erfüllen, und deshalb auch offen für konstruktive Kritik. Als Vorsteherin und als Einwohnerin danke ich deshalb unseren Mitarbeitenden für ihren grossen Einsatz – am heutigen Tag des öffentlichen Diensts, aber auch an den anderen 364 Tagen im Jahr.