Arbeit hinter Gitter: eine Chance für den Quereinstieg

23. Februar 2023

Freiwillig seinen Arbeitsalltag hinter Gitter verbringen, warum sollte das jemand machen? Aufseherinnen und Aufseher in den Gefängnissen tun genau das. Und sie mögen ihre Aufgaben, weil sie vielseitig sind und weil jeder Tag neue Herausforderungen mit sich bringt.

Im Zentrum der Arbeit einer Aufseherin oder eines Aufsehers stehen die Menschen, sprich die eingewiesenen Personen (die Inhaftierten). Es ist daher wichtig, dass die Mitarbeitenden der Gefängnisse belastbar, verlässlich, konflikt- und teamfähig sind und eine hohe Sozialkompetenz aufweisen. Sie müssen zudem offen sein gegenüber Menschen mit unterschiedlichen Nationalitäten, Kulturen und Religionen.

Im Kanton Basel-Stadt gibt es zwei geschlossene Anstalten als Arbeitsort für Aufseherinnen und Aufseher:

  • das Untersuchungsgefängnis mitten in der Stadt und
  • das Gefängnis Bässlergut in Grenznähe zu Deutschland

Im Untersuchungsgefängnis sitzen Personen ein, die noch nicht verurteilt worden sind. Im Gefängnis Bässlergut hingegen befinden sich die Leute im Vollzug von Kurzstrafen oder in Administrativhaft, das heisst, sie warten auf ihre Ausschaffung.

Abwechslungsreiche Arbeit

Der Arbeitsalltag von Aufseherinnen und Aufsehern im Gefängnis ist anspruchsvoll. Sie sind die direkten Ansprechpersonen der Inhaftierten. Sie führen und beaufsichtigen diese und schauen, dass sie sicher und ordnungsgemäss untergebracht sind. Jeder Gang innerhalb des Gefängnisses wird begleitet und überwacht, sei dies bei der Arbeit in der Küche oder in der Werkstatt, beim täglichen Spaziergang im geschlossenen Innenhof, beim Besuch von Angehörigen, von medizinischem Personal oder des Anwalts/der Anwältin. Eintrittsuntersuchungen und psychologische Einschätzungen machen den Job interessant und abwechslungsreich. Immer wieder müssen Menschen, Zellen und Warenlieferungen kontrolliert und durchsucht werden. Die Aufgaben werden im Beobachtungs- und Tagesjournal dokumentiert oder als Rapport bei besonderen Ereignissen festgehalten.

Die Inhaftierten befinden sich in einer Ausnahme- und Belastungssituation, was zu Spannungen führen kann. Aufseherinnen und Aufseher müssen daher in hektischen Situationen einen kühlen Kopf bewahren, effektiv und der Situation entsprechend richtig reagieren und schnell und entschlossen handeln. Sie sorgen dafür, dass die Regeln und Vorschriften innerhalb des Gefängnisses eingehalten werden. Das dient der Sicherheit für die Inhaftierten und für die Kolleginnen und Kollegen. Selbstverteidigung wird daher regelmässig trainiert, ebenso wie erste Hilfe. Es ist wichtig, dass die Aufsichtspersonen eine natürliche Autorität besitzen und sich durchsetzen können.

Der Arbeitsalltag der Gefängnisaufsicht ist interessant und gleichzeitig fordernd und verantwortungsvoll. Die Fachleute sind für das Wohl der Inhaftierten verantwortlich und sorgen für deren gerechte und humane Behandlung. In ihrem täglichen Einsatz leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer der Kernaufgaben der Gefängnisse: Die Eingewiesenen sollen lernen, ein selbstverantwortliches Leben zu führen. Denn das Ziel ist, dass sie sich nach dem Haftende in die Gesellschaft integrieren können und nicht mehr rückfällig werden.

Aktuelle Ausschreibungen und Links

Ein Beruf ideal für Quereinsteiger – Sind Sie interessiert?

Mögen Sie einen sicheren Arbeitsplatz? Sind Sie bereit, eine gut planbare und geregelte Arbeitszeit in einem 24-Stunden-Betrieb aufzunehmen? Wenn Sie die Aufnahmebedingungen erfüllen, erwartet Sie eine solide 3-jährige, berufsbegleitende Ausbildung zur Fachperson für den Justizvollzug mit eidgenössischen Fachausweis. Dies bei vollem Lohn. Die Kosten für die Umschulung werden vom Arbeitgeber übernommen. Die Ausbildung umfasst Schulung in Psychologie, in medizinischen Belangen, in gesetzlichen Grundlagen des Strafvollzugs und viele weitere interessante Themen.

Die ausgeschriebenen Stellen sind auf dem Stellenportal des Kantons Basel-Stadt zu finden (Filter: Organisation=Justiz- und Sicherheitsdepartement).