«Notruf 144, wo genau ist Ihr Notfallort?»

14. April 2022

Der 14. April (14.4.) ist der nationale Tag des Notrufs 144. Ein paar Fakten und Informationen zum Thema direkt aus der Hand der Sanität der Rettung Basel-Stadt.

Die Notrufnummer 144 wurde erst 1999 in allen Kantonen der Schweiz eingeführt. Sie ersetzte damals die bis anhin geltenden regionalen Notfallnummern von Spitälern und Rettungsdiensten. In der Schweiz nehmen heute die rund 15 Sanitätsnotrufzentralen jährlich gegen 650'000 144er-Notrufe entgegen. 60% dieser Notrufe werden über das Mobilfunknetz abgesetzt, die restlichen 40% über das Festnetz.

Die Sanitätsnotrufzentralen koordinieren und disponieren aktuell 96 Rettungsdienste mit 140 Stützpunkten sowie auch direkt die Luftrettungsmittel, Notarztstützpunkte und viele weitere Partnerorganisationen. Alle Rettungsdienste zusammen leisten schweizweit mehr als 1200 Einsätze pro Tag - in 70% der Fälle handelt es sich um Notfalleinsätze! Den Sanitätsnotrufzentralen obliegt eine grosse Verantwortung - u.a. beim Erkennen eines möglichen Herz-Kreislaufstillstandes (während des Notrufs). Ist ein möglicher Herz-Kreislaufstillstand am Telefon erkannt, leitet die Sanitätsnotrufzentrale unmittelbar Erste-Hilfe-Massnahmen ein, indem Ersthelfende vor Ort standardisiert und strukturiert zur Reanimation angeleitet werden (T-CPR) – solange bis der professionelle Rettungsdienst eintrifft. Der involvierte Dispatcher ist in dieser Zeit absorbiert und steht nicht mehr für weitere Notrufe zur Verfügung.

Die Sanitätsnotrufzentralen leiten nicht nur bei Herz-Kreislaufstillständen Erste-Hilfe-Massnahmen ein, sondern geben auch Erste-Hilfe-Anweisungen zum Beispiel bei Geburten, schweren Blutungen oder Anweisungen zur Sicherheit der Ersthelfenden bei Verkehrsunfällen. In solchen Settings sind meistens mehrere Dispatcher beteiligt, gilt es doch vor allem beim Herz-Kreislaufstillstand ohne Zeitverzug alle nötigen Aufgebote wie Rettungswagen, Notarzt, First Responder und eventuell Luftrettungsmittel aufzubieten und entsprechende Telefonanweisungen abzugeben. Zudem wird immer versucht, das nächstgelegene freie Rettungsmittel an den Einsatzort zu entsenden.

Blick in die Sanitätsnotrufzentrale beider Basel (SNZbB) an der Hebelstrasse in Basel.

Im Kanton Basel-Stadt wurde im 2018, mit der Dispositionsübernahme von Teilen des Kantons Basel-Landschaft, die Sanitätsnotrufzentrale beider Basel (SNZbB) geschaffen. Die SNZbB ist eine vom Interverband für Rettungswesen (IVR) zertifizierte Notrufzentrale und erfüllt ebenso die Qualitätsnorm nach ISO 9001:2015.

Mit der Schaffung der Abteilung Einsatzunterstützung und der Umsetzung des Neubauprojektes Einsatzzentrale Rettung wurden die Voraussetzungen für eine Zusammenlegung der SNZbB mit der Einsatzzentrale der Berufsfeuerwehr Basel geschaffen.

Anfang 2022 hat der Landrat des Kantons Basel-Landschaft entschieden, dass alle Baselbieter Sanitätsnotrufe ab Mitte 2022 durch die SNZbB disponiert werden - dies führt zu einer noch besseren überregionalen Koordination der Rettungsmittel.

Die Betriebsübernahme der neuen Einsatzzentrale Rettung ist gegen Ende des Jahres vorgesehen.

Projekt-Visualisierung: Die zukünftige Einsatzzentrale Rettung im Lützelhof in Basel.

Wissenswertes zum Notruf 144

Ob Festnetzanschluss oder Mobiltelefon: Ihre Rufnummer ist in jedem Fall ersichtlich und sämtliche Gespräche werden aufgezeichnet. Bei Notrufen über eine Notfall-App wird Ihre Position direkt an uns übermittelt bzw. ist Ihr Standort auf unserem Geo-Informationssystem (GIS) sofort ersichtlich.

Sollten Sie nicht wissen, wo Sie sich befinden und über keine Notfall-App auf Ihrem Mobiltelefon verfügen, ist die Einsatzzentrale in der Lage, Ihnen eine SMS zuzusenden. Durch das Bestätigen dieser SMS erteilen Sie der Einsatzzentrale die Berechtigung, Ihre Position zu erfahren (nur bei Smartphones möglich; zusätzlich müssen unter Einstellungen/Datenschutz «Ortungsdienste» eingeschaltet sein).

Notruf absetzen
(Grundsätzlich: Folgen Sie immer den Anweisungen der/des Disponentin/Disponenten)

Beim Melden eines medizinischen Notfalls bereiten Sie sich auf folgende Fragen vor:

  • Wo genau ist der Notfallort? Ortschaft, Strasse, Hausnummer, Stockwerk, usw.
  • Wer ruft an? Name, Vorname und Rückrufnummer
  • Was genau ist passiert? Schilderung (Sind Sie bei der/beim Patientin/Patienten?)

Auch wenn Sie aufgeregt und nervös sind - hören Sie gut zu und beantworten Sie die Fragen der/des Disponentin/Disponenten möglichst ruhig und vollständig. Bereits während des Telefongesprächs veranlasst die Notrufzentrale die Alarmierung des Rettungsdienstes.

Weitere mögliche Fragen an Sie:

  • Wann ist es passiert? Zeitpunkt des Notfalls
  • Wieviele Patienten sind betroffen?
  • Alter der/des Patientin/Patienten Falls Sie unsicher sind: geschätztes Alter
  • Ist die/der Patientin/Patient bei Bewusstsein?
  • Atmet die/der Patientin/Patient?
  • Weitere Angaben? Ist beispielsweise die/der Patient/in eingeklemmt, Gefahrenhinweise, usw