Die wichtigen Aufgaben des «Gemischtwarenladens»

12. April 2021

«Einsatzunterstützung»: Was bedeutet diese auf den ersten Blick nicht sehr konkret definierte Aufgabe innerhalb der Kantonspolizei Basel-Stadt? Ressortleiter Bruno Carnot spricht über die Herausforderungen im Polizeialltag und über die Notwendigkeit, beim technologischen Fortschritt am Ball zu bleiben.

Der Fahrzeugpark - hier die neuen E-Bikes für die Bike Patrol - soll jederzeit einsatzbereit sein. Auch dafür sorgt das Ressort Einsatzunterstützung der Kantonspolizei.

Bruno Carnot, können Sie sich und Ihr Arbeitsgebiet vorstellen?

Ich bin innerhalb der Hauptabteilung Operationen Ressortleiter der Einsatzunterstützung. Es handelt sich um einen «Gemischtwarenladen», weil ganz verschiedene Aufgaben darin vereint werden. Die einsatzbezogene Unterstützung in Bezug auf die Logistik umfasst Aufgabenbereiche wie: Einsatzmaterial, Fahrzeuge und Verpflegung. Eine wichtige Drehscheibenfunktion nimmt die Polizeigarage mit ihren vielfältigen Aufgaben und Projekten ein. Die generelle Ökologisierung der Polizei-Fahrzeugflotte gehört ebenso ins Garagen-Portfolio wie die technische Aufrüstung der Fahrzeuge. Dem Ressort Einsatzlogistik sind zudem die Fachstelle Waffen, die Rheinpolizei sowie die Hausdruckerei zugeteilt.

Braucht es zur Ausübung Ihrer Tätigkeit spezielle Fähigkeiten?

Man muss vor allem organisieren können, sehr flexibel, pragmatisch und lösungsorientiert sein. Es ist hilfreich, wenn man immer wieder mal über den Tellerrand hinausblicken kann und offen ist für Innovationen. Die einzelnen Fachbereiche des Ressorts Einsatzunterstützung sind einem steten und rasanten Wandel unterworfen. Als Ressortleiter sollte man Innovation und Wandel nicht als Krux, sondern vielmehr als Chance und Herausforderung wahr- und annehmen.

Gibt es einen «typischen» Arbeitstag?

Nein, in der Einsatzunterstützung ist kein Tag wie der andere. Natürlich gibt es Routinearbeiten, aber letztlich sind wir Ereignis-gesteuert. Diese geben wiederum den Takt der Sitzungen an und bestimmen, was prioritär zu erledigen ist. Zugegeben, vor Covid-19 ging es etwas geordneter zu und her. Die Einsatzunterstützung war stark gefordert von Fussballspielen des FC Basel und der Organisation von wiederkehrenden Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Weihnachtsmarkt, der Fasnacht, Erstaugustfeier, der Herbstmesse, Baselworld oder von Grosskonzerten. Diese Evens gehörten zu den planbaren Tätigkeiten. Parallel dazu gab es immer wieder die spontanen, nicht planbaren Einsätze. Die unplanbaren, spontanen Events, Kundgebungen und Manifestationen haben generell stark zugenommen – von der Party am Birsköpfli bis zur un-/bewilligten Demo. Flexibilität ist gefragt.

Heute, mit Corona, ist zudem alles etwas aus den Fugen geraten. Anlässe werden kurzfristig abgesagt oder finden in anderer Form und an anderen Orten statt. Es gilt, permanent neue Regelungen und Weisungen des Bundes und des Kantons zu beachten und durchzusetzen.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer Tätigkeit?

Die gerade beschriebe Dynamik zwischen Planbarkeit und Spontanität macht meine Aufgabe sehr abwechslungsreich. Das gefällt mir. Es ist für mich eine persönliche Herausforderung, allen Anspruchsgruppen möglichst gerecht zu werden. Das Ganze geht jedoch nur mit einem motivierten Team, welches in die gleiche Richtung arbeitet. An dieser Stelle möchte ich mich bei jedem einzelnen in diesem genialen Team bedanken. Mit einer positiven Einstellung und Spass an der Arbeit geht vieles einfacher von der Hand. Zusammen mit meinem Ressort möchte ich einen gewichtigen Beitrag zur Gesamtleistung und zum Ansehen der Kantonspolizei Basel-Stadt leisten.

Wenn Sie in die Zukunft blicken: Wie sieht wohl Ihre Arbeit in zehn Jahren aus?

Es wird zu einem stärkeren Nutzungskonflikt zwischen Schwimmer, Partygänger am Ufer sowie der Klein- und Grossschifffahrt auf dem Rhein kommen. Sie alle haben verschiedene Ansprüche an diese «Lebensader», welche schwierig zu vereinbaren sind. Eine weitere Herausforderung ist die «Ökologisierung» des Verkehrs. Dazu gehört die Umsetzung der «Strategie E-Mobilität» des Departements respektive des Kantons. Dies bedingt auch von uns, dass wir bei technologischen Entwicklungen am Ball bleiben und uns befähigen, mit diesen Veränderungen Schritt zu halten.

Haben Sie Wünsche an die Kolleginnen und Kollegen im Korps?

Eine gut funktionierende Zusammenarbeit wird mehr und mehr zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für unsere Organisation. Der Team-Spirit muss regelmässig gepflegt und gestärkt werden. Zugegeben, das ist unter Covid-19 nicht ganz einfach. Umso mehr müssen sich bietende Gelegenheiten wahrgenommen werden – auch unter Einsatz neuer Kommunikationsmittel. Und ganz speziell an meine Kolleginnen und Kollegen und ihre Ausrüstung: Trotz Hektik und Stress sind wir immer dankbar, wenn ihr mit den Einsatzmitteln sorgfältig umgeht.

Bruno Carnot


Bruno Carnot ist Ressortleiter Einsatzunterstützung der Kantonspolizei Basel-Stadt.