Die Gesellschaft entwickelt sich - die Feuerwehr geht mit

22. Dezember 2021

(Fünfter und letzter Teil einer Serie von Artikeln anlässlich des letztjährigen Jubiläums «175 Jahre Feuerwehr Basel-Stadt». Hier geht's zu Teil 1Teil 2Teil 3 und Teil 4).

Im Jahr 1971 wurde der Ausbau der neu konzipierten Feuermelde- und Alarmeinrichtung nach langjähriger Planung fertiggestellt. Diese arbeitet mit einheitlichen Meldern des Tonfrequenzen-Übertragungssystems (TUS 35), welche alle öffentlichen und privaten Feuermelder ersetzten. Die moderne Feueralarmübertragungsanlage TUS 35 verwendet das vorhandene Telefonnetz der PTT, über welches ohne Einschränkung des Telefonverkehrs die Übermittlung des Feueralarms zur Zentrale der Feuerwache erfolgt.

Heute noch wird ständig an der Optimierung des Einsatzverlaufes gearbeitet, und die Feuerwehr geht mit dem fortlaufenden Stand der Technik. So werden momentan die fünf Einsatzzentralen der Basler Blaulichtorganisationen zu zwei redundanten Einsatzzentralen zusammengelegt. Für die neue Einsatzzentrale der Rettung, welche die Feuerwehr-Einsatzzentrale und die Sanitätsnotrufzentrale beider Basel vereint, wird im Lützelhof ein Gebäude aufgestockt, verstärkt und ausgebaut. Der Bau soll im 2022 fertiggestellt und in Betrieb genommen werden können.

Am 1. Juni 1971 beschloss der Grosse Rat zudem die Anschaffung eines neuen Bootes, das später auf den Namen «Christophorus» getauft wurde. Mit dem neuen Boot sollen die folgenden Aufgaben abgedeckt werden können: Bekämpfung von Schiffsbränden; Hilfeleistung bei Unfällen auf dem Rhein; Bekämpfung von Bränden im Hafengebiet und Uferbereich, Wasserlieferung bei Bränden an Land; Sichern und Binden auslaufender, brennbarer Flüssigkeiten und Eisbrechen. 1973 erfolgten der Stapellauf und die Probefahrt. Da das Schleusen bei Birsfelden zu viel Zeit benötigte, beschloss der Landrat des Kantons Basel-Landschaft, ein identisches Boot («Fürio») «für oberhalb» anzuschaffen.

Am 1. April 1993 konnte die erste Feuerwehrfrau bei der Berufsfeuerwehr Basel die Arbeit aufnehmen. Ein Novum nicht nur für Basel, sondern für die ganze Schweiz. So war es der Kanton Basel-Stadt, der als erster Kanton in der Schweiz Frauen ermöglichte, den Feuerwehrberuf zu erlernen.

2002 wurde der Film «Just in Time» gedreht (oben). 2021 erfolgte die Aktualisierung mit dem «Imagefilm BF Basel», der auch zu Rekrutierungszwecken eingesetzt wird (unten) - eine eindrückliche Veränderung.

Die Abteilung Feuerwehr besteht aktuell aus der Berufsfeuerwehr und der Milizfeuerwehr. Neben gut 100 Mitarbeitenden der Berufsfeuerwehr leisten 110 Miliz-Angehörige und 33 Jugendfeuerwehr-Angehörige Dienst. Hierzu greifen sie auf rund 50 Fahrzeuge und Löschboote zurück. Die Einsatzbereitschaft wird an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr gewährleistet. Täglich und jederzeit befinden sich, unter Leitung und Verantwortung des Kommandanten, Oberstleutnant Daniel Strohmeier, 22 Angehörige der Berufsfeuerwehr im Dienst.

Eine Stadt, die lebt, ist in Bewegung - und Bewegung heisst Veränderung. Stadtteile entwickeln sich, neue Infrastrukturen und insbesondere immer höher werdende Gebäude entstehen und der Individualverkehr nimmt stetig zu. Deshalb wird die Feuerwehr fortlaufend mit neuen Herausforderungen konfrontiert, was zur Anpassung der Tätigkeitsbereiche führt. Der Fahrzeugpark und die Hilfsmittel, aber insbesondere auch die persönliche Brandschutzausrüstung, müssen stets auf dem neusten Stand gehalten werden.

Die Feuerwehr Basel-Stadt setzt alles daran, auch die zukünftigen Herausforderungen mit derselben Konsequenz anzugehen, wie sie dies in den letzten 175 Jahren zuverlässig und erfolgreich getan hat.