Start der Sensibilisierungskampagne «Halt Gewalt»

Das Präsidialdepartement und das Justiz- und Sicherheitsdepartement haben die angekündigte Sensibilisierungskampagne im Rahmen des Projekts «Halt Gewalt» gestartet. Das Ziel ist, in der Bevölkerung eine klare Haltung gegen Häusliche Gewalt zu etablieren und Hemmungen bei der Hilfeleistung abzubauen.

Die Kampagne konzentriert sich während der Pilotprojektphase auf Kleinbasel, wo auf bewährte Strukturen in der Quartierarbeit zurückgegriffen werden kann. Das Stadtteilsekretariat Kleinbasel hat vor dem Start der Kampagne mitgeholfen, das Netzwerk in Kleinbasel aufzubauen, Schlüsselpersonen gezielt anzusprechen und zur Beteiligung zu motivieren. Dem Stadtteilsekretariat kommt deshalb die wichtige Aufgabe zu, eine Brücke zu schlagen zwischen der Zivilgesellschaft und der Verwaltung.

Auswertungen einer Bevölkerungsbefragung durch die Projektleitung haben ergeben, dass einige Hilfsangebote bei Häuslicher Gewalt bekannt sind. Gleichzeitig ist die Hemmschwelle hoch, bei Beobachtungen die Polizei zu benachrichtigen. Personen, die nicht eingreifen, haben oft Angst, dass sie die Situation verschlimmern oder fürchten sich vor der Reaktion der Betroffenen. Die Kampagne «Halt Gewalt» vermittelt den Einwohnerinnen und Einwohnern die vorhandenen Handlungsoptionen. Vom niederschwelligen Ansprechen des mutmasslichen Opfers unter vier Augen bis zum Beizug von Hilfsangeboten besteht eine breite Palette an möglichen Reaktionsweisen. Das Nichtstun zementiert hingegen den Status Quo.

Der Regierungsrat hat im vergangenen Sommer entschieden, dass mit der neuen Schwerpunktsetzung 2022 bis 2024 nicht nur ein Fokus auf departementsinterne Abläufe gelegt, sondern auch die departements- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit gestärkt werden soll. Im Kampf gegen die Häusliche Gewalt ist Basel-Stadt zwar gut aufgestellt, noch werden aber Teile der Bevölkerung kaum erreicht. Das Projekt «Halt Gewalt» beinhaltet eine Informations- und Sensibilisierungskampagne für Fachpersonen und die breite Bevölkerung. «Halt Gewalt» orientiert sich an der Idee, in die Prävention von Häuslicher Gewalt Methoden der Gemeinwesenarbeit einzubeziehen. Das Projekt zielt primär auf das Umfeld von Betroffenen mit dem Ziel, soziale Netzwerke zu bilden, die Kontakt zu den professionellen Akteuren herstellen und Betroffene niederschwellig unterstützen.

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